Inwiefern hatte die Corona-Pandemie einen Einfluss auf den eClub One?
Bezüglich Kommunikation hat sich die Pandemie praktisch nicht auf unseren Club ausgewirkt. Als eClub trafen wir uns schon zuvor nur virtuell. Während meines Präsidenten-Jahres 2020/2021 habe ich aber vielen anderen Clubs versucht beizubringen, wie man beispielsweise Zoom nutzen kann. Wir machen schon seit Jahren von diesem Tool Gebrauch; allerdings nicht für wöchentliche Treffen, sondern für die monatlichen Board-Meetings sowie gelegentliche regionale Treffen unserer Mitglieder. Normalerweise tauschen wir uns schriftlich über ein Forum auf unserer Website aus.
Können Sie einige Tipps für Online-Meetings mit uns teilen?
Viele Clubs sind bei der Umstellung auf elektronische Meetings mit zu grossen Vorstellungen gestartet. Ich versuchte sie darauf hinweisen, dass zuerst vor allem eine saubere Kommunikation sichergestellt werden muss; die Leute müssen sich auf einfache Weise einloggen können. Danach braucht es eine offene Diskussion, an der alle teilnehmen können. Wenn jemand präsentiert, braucht es einen professionellen Aufbau, der leider oft nicht vorhanden ist. In Covid-Zeiten, in der viele isoliert lebten, war der persönliche Austausch viel wichtiger als der Inhalt von Vorträgen. Der Austausch kam oft zu kurz. Ich empfehle zudem, Begleit-Dokumente im Voraus zu verschicken, damit alle Teilnehmenden immer sichtbar sind und die Bildschirme nicht geteilt werden müssen. Lange Wartezeiten wegen technischen Problemen sind keine Gütezeichen von Zoom Meetings: «Keep it simple» ist die beste Regel.
In einem Interview mit dem Distrikt 2000 sagte Rotary Director Urs Klemm kürzlich, dass es unter anderem eClubs brauche, damit Rotary auch für jüngere Mitglieder attraktiv bleibt. Wie schätzen Sie das ein?
Heute ist es wichtig, den Leuten etwas zu bieten, zumal das Angebot ausgesprochen gross ist. Rotary hat etwas ganz Wichtiges: Es ist eine grosse Gemeinschaft und man fühlt sich weltweit verbunden. Die eClubs sind eine Form, Teil dieser Gemeinschaft zu werden. Rotary kann sich so den Bedürfnissen der jüngeren Bevölkerung anpassen, denn für diese ist elektronische Kommunikation selbstverständlich. Mit den eClubs ist Rotary also in eine gute Richtung gestartet, auch wenn der persönliche Kontakt in einem eClub nie so intensiv sein kann wie in einem Terra Club.
Im letzten Rotary-Jahr waren Sie Präsident des Rotary eClub One. Was war ein Highlight aus dieser Zeit?
Ich habe das Glück, dass meine Nachfolge ein Schweizer Co-Präsidium ist. Er wohnt in Engelberg, sie in Zürich. Deshalb habe ich am Ende des Jahres einen Übergabe-Anlass veranstaltet und beide zu mir nach Hause eingeladen. Am Board Meeting nahmen wir alle getrennt teil – niemand wusste, dass nur einige Meter zwischen uns sind. Ich öffnete eine Flasche Champagner und füllte drei Gläser. Alle Teilnehmer dachten, ich müsse diese allein trinken. Mit einem «Zauber-Trick» verschwanden die beiden und wir waren im nächsten Moment alle drei auf demselben Bild zu sehen, was für viele Lacher aus dem Online-Publikum sorgte.